Wussten Sie, dass sich in unserem #Archiv auch ein "Hexengürtel" befindet? 


Dahinter verbirgt sich eine traurige #Geschichte. Der Gürtel ist der Akte eines Hexereiverfahrens gegen die sogenannten "Bettinger Zauberkinder" beigelegt. Nach einem Bericht des Pfarrers zu Bettingen an die Regierung zu #Wertheim behauptete ein zehnjähriger Junge namens Hans Zink gegenüber seinen Mitschülern, den Gürtel habe seine Mutter am #Main gefunden. Mit Hilfe dieses Gürtels könne er sich in einen Hasen verwandeln, was aber nur nachts gelinge. Er laufe dann in die Häuser und Gassen.
Dass Hexenprozesse durch die Aussagen von Kindern ausgelöst wurden, ist gerade für die Grafschaft Wertheim typisch. Im Gegensatz zum katholischen Würzburg wurden in der evangelischen Grafschaft Wertheim allerdings Kinder nicht hingerichtet. Die Prahlerei des Hans Zink zeigt auch, wie verbreitet der Aberglaube an Hexenwerk und Zauberei damals war.
Dominierte vor 1400 eher der Glaube an einzelne Zauberinnen und Zauberer, die mithilfe magischer Handlungen Schaden oder Heil über etwas bringen können, so entwickelte sich im Laufe des 15. Jahrhunderts bis zum Ende des 17. Jahrhunderts mit dem Hexenglauben ein ganz neues Bedrohungsszenario, das in der massenhaften Verfolgung und Ermordung von Menschen, die der Hexerei verdächtigt wurden, mündete. Opfer der Verfolgungen waren dabei zu etwa 80 Prozent Frauen.
Foto: Gürtel aus dem Hexereiverfahren gegen die Bettinger Zauberkinder. Signatur: Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Wertheim G-Rep. 102 Nr. 751.
https://www.landesarchiv-bw.de/de/themen/praesentationen---themenzugaenge/77438